Volkskrankheit Diabetes

Diabetes Typ 2, früher verharmlosend „Altersdiabetes“ genannt, ist in Deutschland weit verbreitet. Über sechs Millionen Menschen sind davon betroffen, auch Jugendliche. Bei Diabetikern sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht mit schwerwiegenden Folgen: Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenschäden und Arteriosklerose werden maßgeblich durch Diabetes verursacht. Übergewicht und Bewegungsmangel sind Hauptrisikofaktoren für diese Erkrankung. Es handelt sich also um eine (fast) reine Zivilisationskrankheit. Diese Erkrankung tritt im Alter einfach deshalb so häufig auf, weil man viele Jahrzehnte einen ungesunden Lebensstil verfolgt hat, oft auch in Unkenntnis dessen.

Im Frühstadium kann die Uhr wieder zurückgedreht werden

Sofern das Krankheitsbild noch nicht voll ausgeprägt ist und man sich noch im Vorläuferstadium, genannt Prädiabetes, befindet, hat man gute Chancen, den Verlauf zu beeinflussen und sogar rückgängig zu machen! Selbst mit einem ausgeprägten Diabetes muss man sich nicht abfinden!

Wie entwickelt sich diese Krankheit?

Vor allem durch ein dauerhaft zu hohes Kohlenhydratangebot in der Nahrung kann der Körper den daraus entstehenden Zucker (Glukose) nicht mehr ausreichend verstoffwechseln. Überschüssige Glukose wird normalerweise in Fett umgewandelt und in Fettdepots gelagert. Mithilfe von Insulin wird Glukose aus dem Blut in die Zellen eingeschleust. Verbleibt jedoch überschüssige Glukose im Blut, so schädigt sie dort Blutgefäße und Nervenstrukturen. Dieser Stoffwechselweg ist bei Diabetes gestört. Es wird mehr und mehr Insulin produziert, um der Lage Herr zu werden, bis die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse irreparabel zusammenbricht. Ab dann muss man Insulin spritzen.

Was lässt sich vorbeugend oder auch noch später tun?

Entscheidend sind Umstellungen im Ernährungs- und Bewegungsverhalten: Beim Essen sollte das, was man am wenigsten verträgt, nämlich Zucker (Haushaltszucker, Brot, Nudeln, Süßigkeiten, auch süße Getränke) drastisch reduziert werden. Stattdessen viel Gemüse und auch Fleisch guter Qualität essen. Nicht jeder wird noch zum Hochleistungssportler. Aber jeden Tag eine halbe Stunde stramme Bewegung ist super. So verbessern sich die Blutwerte.

Mein besonderer Tipp:

Eine optimale Versorgung mit Magnesium und B-Vitaminen ist unabdingbar.


Über diese Seite:
Autor
Dr. Holger Isensee
Apotheker

Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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