Schmerzende Gelenke bei Gicht und Rheuma

Schmerzende Gelenke bei Gicht und Rheuma

Obwohl Gicht und Rheuma gleichermaßen schmerzhafte Prozesse in Gelenken hervorrufen, liegen diesen beiden Erkrankungen unterschiedliche Ursachen zugrunde.

Was sind die unterschiedlichen Ursachen von Gicht und Rheuma?

Obwohl Gicht und Rheuma gleichermaßen schmerzhafte Prozesse in Gelenken hervorrufen, liegen diesen beiden Erkrankungen unterschiedliche Ursachen zugrunde.
Bei Gicht lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ab. Bei einem Gichtanfall kommt es zu einer außerordentlich schmerzhaften akuten Entzündung, vorzugsweise in einem Zehengelenk oder auch in einem Fingergelenk. Dazu kommt es, wenn im Blut zu viel Harnsäure zirkuliert. Ab einer bestimmten Konzentration wird die Harnsäure über die Nieren nicht mehr ausreichend ausgeschieden. In diesem Falle wird die überschüssige Harnsäure bei einer übersäuerten Stoffwechsellage in Gelenken abgelagert und verursacht dort stechende Schmerzen. Gicht lässt sich durch Überprüfung des Harnsäurespiegels im Blut diagnostizieren.
Und Rheuma? Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem fehlgeleitet wird und die Gelenkinnenhaut angreift. Dies führt ebenfalls zu Entzündungen, Schwellungen, Verformungen und zu Schäden im Gelenk. Rheuma lässt sich aufgrund sogenannter „Rheumafaktoren“ im Blut ärztlicherseits nachweisen.

Welche verschiedenen und gemeinsamen Symptome treten bei Gicht und Rheuma auf?

Die zwei Krankheiten teilen sich einige Symptome. Beide können unangenehme Gelenkschmerzen, Schwellungen und Steifheit mit sich bringen. Bei Gicht geschieht dies bei einem Gichtanfall oft ganz plötzlich und zielt meist auf ein bestimmtes Gelenk ab, häufig das Großzehengrundgelenk. Bei rheumatoider Arthritis dagegen halten die Symptome oft länger an und breiten sich auf viele Gelenke aus - und das meistens symmetrisch an beiden Seiten. Während ein Gichtanfall ziemlich heftig sein kann, ist Rheuma eher für seine dauerhaften und wiederkehrenden Entzündungen bekannt. Charakteristisch für Rheuma ist außerdem die Gelenksteifigkeit am Morgen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Gicht und Rheuma?

Bei Gicht konzentriert man sich in der Behandlung hauptsächlich auf zwei Dinge: die Linderung der Schmerzen bei einem akuten Anfall und das Verhindern weiterer Anfälle. Da sind entzündungshemmende Medikamente wie NSAR hilfreich, um akute Schmerzen zu bekämpfen. Um neuen Anfällen vorzubeugen, werden durch den behandelnden Arzt unterschiedliche Medikamente verordnet. Der Wirkstoff Allopurinol bremst die Harnsäurebildung, der Wirkstoff Probenecid verstärkt die Ausscheidung von Harnsäure. In beiden Fällen sinkt der Harnsäurespiegel im Blut und wirkt so der Ablagerung von Harnsäure in den Gelenken entgegen. Wenn wir über rheumatoide Arthritis sprechen, liegt der Fokus der Behandlung darauf, Entzündungen und Schmerzen in den Griff zu bekommen und das Fortschreiten zu bremsen. Hier werden ärztlicherseits passende Schmerzmittel verordnet, die ein akutes Schmerzgeschehen lindern. Außerdem wird eine Basistherapie mit Arzneimitteln in die Wege geleitet, die das überaktive Immunsystem bremst. Zwar gibt es aktuell keine endgültige Heilung, aber dank dieser Behandlungen können viele Betroffene ein aktives Leben führen. Eine wichtige Maßnahme sowohl bei Rheuma als auch bei Gicht liegt in der Zufuhr der Mineralien Kalium und Magnesium in Form basischer Salze. Sie entsäuern den Organismus und wirken entzündungshemmend in den Gelenken. Die Omega-3 Fettsäure EPA wirkt sich ebenfalls positiv auf Entzündungsprozesse aus.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko an Gicht und Rheuma zu erkranken?

Zuckerhaltige Lebensmittel sind aufgrund der darin enthaltenen Fruktose (Fruchtzucker) Gift für Gicht-Patienten, denn Fruktose-Genuss hat einen direkten Anstieg des Harnsäurespiegels zur Folge. Gleiches gilt für Alkohol, Meeresfrüchte, Spargel und bestimmte andere Lebensmittel. Hierauf sollte man also am besten möglichst verzichten. Außerdem bildet Übergewicht einen Risikofaktor für Gicht. Bei Rheuma sind die Gründe vielfältiger. Frauen sind häufiger betroffen, und es gibt genetische Veranlagungen. Rauchen, Übergewicht und Umweltfaktoren können ebenfalls das Risiko erhöhen. Da bei Rheuma das Immunsystem überaktiv und fehlgeleitet ist, greift es die eigenen Gelenkstrukturen an. Hier bietet sich eine regelmäßige Kur mit probiotischen Bakterien an, um die Darmflora zu regenerieren. Die Heilpflanzen Weihrauch und Kurkuma werden traditionell in Indien bei entzündlichen Gelenkprozessen, so auch bei Rheuma, mit Erfolg eingesetzt. Äußerlich angewendet, lindern Arnika- oder Beinwellzubereitungen in Salbenform akute Gelenkschmerzen.

Mein persönlicher Tipp:

Gut trainierte Muskeln stabilisieren auch angeschlagene Gelenke. Um die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten, sollten regelmäßige physiotherapeutische Maßnahmen genutzt werden.

Dazu passende Produkte in unserem Online-Shop:

Basen DR. LECHNER

Omega-3 DR. LECHNER

Curcumin-Loges plus Boswellia

Kytta Schmerzsalbe

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 03.11.2023Änderungsdatum: 03.11.2023

Von A wie Arthritis bis Z wie Zecken finden Sie zahlreiche Themen in unseren Gesundheitstipps. Geben Sie einfach Ihr Stichwort in die Suchleiste ein um alle unsere Tipps zu Ihrem Thema zu finden.

Kontakt

Kontaktdaten
Telefon: 07231 14370
Telefax: 07231 143714
WhatsApp: 07231 14370
E-Mail schreiben

Öffnungszeiten
Mo. bis Fr.: 08.00 – 19.00 Uhr
Samstag : 09.00 – 15.00 Uhr

Notdienst-Apotheke finden