Die Mandeln im Rachenraum: Ein effektiver Schutzwall gegen Krankheitserreger

Die Mandeln im Rachenraum: Ein effektiver Schutzwall gegen Krankheitserreger

Alle inneren Körperflächen sind mit einer feuchten Schleimhaut-Schutzschicht ausgekleidet, so auch der Rachenraum. Diese Schutzschicht erfüllt wichtige Aufgaben: Dort werden Atemluft und Nahrung auf nützliches oder schädliches Potential hin untersucht. Sie ist bevölkert von einer individuellen Mikroflora. Dies sind unter anderem Bakterien, die Schutzcharakter haben. In dieser Schleimhaut sitzt die erste Abwehrlinie gegen Krankheitserreger. Sobald in der Atemluft oder in der Nahrung Erreger entdeckt werden, schlägt diese Abwehrlinie zu. Nun kommen die Mandeln ins Spiel.

Welche Funktion haben die Mandeln?

Sie bilden einen Teil des Immunsystems. Die Erreger werden in die Lymphknoten der Mandeln transportiert, damit dort ganz spezifische Abwehrzellen gebildet werden können. So soll verhindert werden, dass sich aus einer viralen Halsentzündung ein grippaler Infekt oder bakterielles Scharlach entwickelt.

Welche Mandeln gibt es?

Die beiden Rachenmandeln (Tonsillen) sind allen bekannt und gut sichtbar. Es gibt jedoch noch weitere Mandeln, die ringförmig die innere Rachenregion auskleiden. Die nicht sichtbaren Mandeln sind zwei Gaumenmandeln, eine Zungenmandel und eine Rachenmandel. Die Tonsillen sind gefurcht, so dass eine große Oberfläche erzielt wird und jeder Atemzug und jeder Bissen genau geprüft werden kann. In den Mandeln befindet sich übrigens ein Langzeit-Immungedächtnis. Beim erneuten Kontakt zu einem Erreger läuft die Abwehrkaskade schneller und sehr zielgerichtet ab. So erklärt sich, warum gerade Kinder so häufig krank werden. Ihr Immungedächtnis muss erst noch ausgebildet werden. Also keine Angst vor banalen Erkältungen während der Kindergartenphase! Sie trainieren das kindliche Immunsystem. Treffen nun Erreger auf die Mandeln, so kommt es zu einer Entzündung.

Wie wird eine Mandelentzündung behandelt?

Eine Mandelentzündung ist mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und häufig auch mit Fieber verbunden. Werden ärztlicherseits Bakterien nachgewiesen, so wird ein Antibiotikum verordnet. Etwa 90 Prozent der Halsentzündungen werden jedoch durch Viren verursacht. Aufkommendes Fieber senkt man durch Arzneistoffe oder durch Wadenwickel. Die Halsschmerzen lassen sich durch geeignete Halsschmerz-Präparate lindern. Empfehlenswert sind zudem Zink-Vitamin-C-Lutschtabletten, weil sie die Krankheitsdauer deutlich verkürzen. Mittlerweile gibt es auch Virusschutzsprays, die im Rachen die Ausbreitung von Viren eindämmen. Zu trockene Schleimhäute in Nase und Rachen leisten einem Infekt Vorschub. Eine pflegende Nasensalbe hält dagegen die Nasenschleimhaut feucht.

Mein besonderer Tipp:

Die Mikroflora bildet einen körpereigenen Schutz. Eine Kur mit probiotischen Bakterien regeneriert diese Mikroflora.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 19.09.2023Änderungsdatum: 19.09.2023

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