Insulin: Damit der Blutzucker da hinkommt, wo er hingehört
Blutzucker (Glukose) ist der Brennstoff des Körpers. Er stammt aus Brot, Teigwaren oder Zucker, die wir in Form von Nahrung oder Getränk zu uns nehmen. Gespeichert wird er in der Leber oder den Muskeln. Der Körper kann Blutzucker auch selbst herstellen. Das geschieht dann, wenn Fettpölsterchen abgebaut werden. Damit der Blutzucker sämtliche Körperzellen erreicht, wo er schlussendlich „verbrannt“ wird, nutzt er die Blutbahn. Zellen, die Nachschub an Blutzucker brauchen, schleusen diesen mit Hilfe von Insulin aus dem Blut ins Zellinnere.
Was ist Insulin und wie wirkt es?
Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es bildet eine Art Schlüssel, das das Schloss der Zellwand für Glukose aufschließt. Insulin wirkt als Regulator für den Blutzuckerspiegel. Wenn kohlenhydrathaltige Nahrung im Magen-Darm-Trakt verdaut wird, so wechselt die Glukose aus dem Darm ins Blut über. Steigt der Glukosespiegel an, wird die Insulinausschüttung angeregt, bis im Blut wieder ein Normalwert von etwa 100 mg pro Deziliter erreicht wird. Überschüssige Glukose wird zuerst in der Leber oder in den Muskeln gespeichert. Ist immer noch zu viel Glukose vorhanden, so wird sie zu Fett umgebaut und als Fettdepot in den Fettzellen gespeichert. Ganz einfach gesagt: Zu viele Kohlenhydrate machen also dick.
Was macht das Insulin bei Diabetes?
Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin zur Verfügung stellt, so hat man dauerhaft zu viel Glukose im Blut. Dies ist der Fall, wenn man unter Diabetes (Zuckerkrankheit) leidet. Überschüssige Glukose „verzuckert“ die Blutgefäße. Dies führt zu den gefürchteten Spätfolgen: Arteriosklerose, Augenschäden, Nierenschäden und Nervenschäden. Um diese Schäden zu verhindern, führt man das fehlende Insulin von außen als Medikament zu.
Was passiert, wenn man Insulin nimmt?
Insulin sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel sinkt. Allerdings ist die Einstellung der optimalen Dosis eine echte Herausforderung, denn sie muss sich immer an der Kohlenhydratmenge der Nahrung orientieren. Passt das nicht zusammen, so kann der Blutzuckerspiegel zu stark gesenkt werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem hypoglykämischen Schock, der eine sofortige Zuckerzufuhr erfordert. Aus diesem Grund hat jeder insulinpflichtige Diabetiker eine Notration an Traubenzucker, also reiner Glukose, in der Tasche. Warnzeichen sind: kalter Schweiß, ungewöhnliche Erschöpfung, Herzklopfen und Übelkeit.
Warum gibt es Insulin nicht als Tablette?
Insulin wird immer gespritzt, damit es sofort in die Blutbahn gelangt. Würde man das Hormon als Tablette einnehmen, so würde es im Magen „verdaut“ werden und wäre daher unwirksam. Durch die modernen Insulin-Pens hat sich jedoch die Anwendung sehr stark vereinfacht.
Wie viele Einheiten hat ein Insulin-Pen und wie viele Einheiten spritzt man?
In der Regel hat ein Fertig-Pen 100 Insulin-Einheiten. Die Einheiten werden mithilfe des Dosierknopfs eingestellt. Nach ärztlichem Plan wird genau festgelegt, wie viele Einheiten Insulin in Abhängigkeit von Nahrung und Getränken gespritzt werden. Damit die Freisetzung des Insulins gleichbleibend gut ist, sollte man die Einstichstelle regelmäßig wechseln.
Wann spritzt man Insulin: Vor oder nach dem Essen?
Es gibt langwirksame Insulinsorten, die die Basisversorgung sicherstellen. Diese Basalinsuline spritzt man abends vor dem Schlafengehen. Außerdem gibt es kurzwirksame Insulinsorten, die man 20 Minuten vor bis 20 Minuten nach dem Essen spritzt. Sie wirken sehr schnell. Die Anzahl der Einheiten ergibt sich aus der Kohlenhydratmenge der Mahlzeit. Die genaue Einstellung der Insulintherapie und wie oft man Insulin spritzt, wird in engem Zusammenspiel mit dem behandelnden Arzt eingeübt, oftmals auch im Rahmen eines stationären Aufenthalts.
Wie wird Insulin aufbewahrt?
Insulin lagert man bis zum Anbruch im Kühlschrank, keinesfalls im Gefrierfach oder in direktem Kontakt zu eisigen Kühlaggregaten. Nach dem Anbruch bewahrt man das Insulin am besten im Umkarton bei Raumtemperatur auf. Die Flüssigkeit sollte klar und farblos sein. Bei jeder Anwendung verwendet man eine frische Nadel.
Was kann man als Diabetiker selbst für die Gesundheit tun?
Bei Diabetes ist die Zuckerverwertung gestört, weil Zucker nicht richtig verstoffwechselt werden kann. Also sollte man Zucker und Kohlenhydrate, die zu Glukose abgebaut werden, so gut es geht meiden. Auf diese Weise unterstützt man die Diabetes-Behandlung ganz natürlich.
Mein persönlicher Tipp:
Gerade für Diabetiker ist eine ausreichende Magnesiumversorgung wichtig. Eine regelmäßige Zufuhr von Magnesium als Citratsalz ist empfehlenswert.Dazu passende Produkte in unserem Online-Shop:
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.