Hilfe gegen Muskelverspannungen
Gerade die Muskulatur im Nackenbereich, im Schultergürtel und im Rücken neigt zu Verspannungen. Was genau passiert? Unsere Muskeln bestehen aus Fasern, die darauf ausgerichtet sind, sich abwechselnd zusammenziehen und wieder zu entspannen. Langes Sitzen, Stress oder zu viel Gewicht überfordern jedoch diese Muskeln. Es kommt zu andauernden Anspannungen, die sich sogar in Form von Knötchen tasten lassen. In Folge der Dauerkontraktion werden Entzündungen ausgelöst, die zu weiteren Schmerzen führen. Es kommt zum Teufelskreis Schmerz-Verspannung-Schmerz. Man unterbricht diesen Teufelskreis am besten durch mehrere Gegenmaßnahmen. Wärmepflaster wirken mehrere Stunden lang und lösen Verkrampfungen sehr effektiv. Auch Beinwellextrakt, als Salbe aufgetragen, lindert die Beschwerden. Schmerzlindernd und gleichzeitig entzündungshemmend wirken die klassischen Schmerzmittel Diclofenac und Ibuprofen. In hartnäckigen Fällen löst der Physiotherapeut die verkrampften Partien. Damit hat man jedoch die Ursache der Verspannungszustände noch nicht beseitigt.
Wo sind diese Ursachen für Muskelverspannungen zu suchen?
Wir führen uns am besten vor Augen, wie die Prozesse eigentlich ablaufen sollten. Anspannungs- und Entspannungsmomente sollten sich abwechseln. Daher gilt es, unsere Gewohnheiten zu überdenken, die zu Verspannungen führen: Sitzen wir auf einem geeigneten Bürostuhl? Ist es an der Zeit, Geld in eine neue geeignete Matratze zu investieren? Wie ist die Haltung am Computer? Schleppen wir zu viel Gewicht mit uns herum, das die Muskulatur der Wirbelsäule nicht mehr tragen kann? In allen Fällen sind die verspannten Muskeln schlichtweg zu schwach, um die Aufgaben zu erfüllen, vor die wir sie stellen. Ganz fatal: In der Regel nimmt man bei Schmerzen eine Schonhaltung ein. Dies ist allerdings bei Verspannungen genau verkehrt. Denn nur, wenn Muskeln regelmäßig durch gezieltes Krafttraining gestärkt und durchblutet werden, wird eine Verkrampfung auf natürlichem Wege gelöst. Das bedeutet: Regelmäßige und intensive Bewegung sollte jeden Tag auf dem Plan stehen. Die verspannte Muskulatur muss ganz gezielt so trainiert werden, dass sie endlich wieder optimal versorgt und durchblutet wird.
Wichtige Mineralien: Magnesium, Kalium und Zink
Noch ein Wort zu unserem Mineralienhaushalt: Insbesondere Magnesiumcitrat wirkt im Verbund mit Kaliumcitrat und Zinkglukonat ganz natürlich entkrampfend und entspannend. Nimmt man diese Mineralien zur Nacht ein, so wirken sie schmerzhaften Wadenkrämpfen entgegen und verbessern die Schlafqualität.
Mein besonderer Tipp:
Bestimmte Medikamente wie etwa Wassertabletten und Säureblocker wirken als Mineralienräuber und begünstigen daher Verspannungszustände. Deshalb empfiehlt sich die regelmäßige Zufuhr von Magnesium, Kalium und Zink begleitend zu diesen Medikamenten.
Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.