Hämorrhoiden
Jeder hat sie und jeder braucht sie, damit der Darm sauber verschlossen bleibt. Probleme bereiten sie lediglich, wenn sie sich vergrößern. Gut die Hälfte aller Bundesbürger macht im Leben Bekanntschaft mit vergrößerten Hämorrhoiden. Da der Darmbereich für viele Menschen jedoch schambehaftet ist, wird ungern darüber gesprochen. Ein früher Behandlungsbeginn ist wichtig: Hausärztlich oder fachärztlich, durch einen sogenannten „Proktologen“, wird abgeklärt, ob es sich um ein Hämorrhoidalleiden handelt, oder ob sich eine schwerwiegende Erkrankung wie Darmkrebs hinter den Beschwerden verbirgt. Blut im Stuhl ist jedenfalls immer ein Warnsignal und sollte Grund für einen Arztbesuch sein. Je früher die Behandlung eines Hämorrhoidalleidens einsetzt, desto eher sind örtliche Behandlungsmaßnahmen ausreichend, um einen Fortschritt der Erkrankung auszubremsen.
Wie bildet sich Stuhlgang?
Nahrung, die man zu sich nimmt, passiert den Magen-Darm-Trakt. Stoffe, die verwertet werden können, werden im Verdauungstrakt aufgenommen. Im Dickdarm wird im letzten Schritt die Flüssigkeit resorbiert. Zurück bleiben im letzten Darmabschnitt lediglich die Stoffe, die der Körper direkt wieder ausscheiden möchte, außerdem unverwertbare Stoffe wie Ballaststoffe und Zellreste. Im dehnungsfähigen Mastdarm sammelt sich so lange Stuhl an, bis der Drang zur Entleerung entsteht.
Welche Funktion haben die Hämorrhoiden?
Bis zum Moment des Stuhlgangs sorgt der letzte Darmabschnitt, der sogenannte „Analkanal“ dafür, dass der Darm nach außen hin abgeschlossen bleibt. Dort sorgen drei kissenartige Blutgefäßpolster, die sogenannten „Hämorrhoiden“, für einen dichten Verschluss. Beim Stuhlgang werden die Schließmuskeln willkürlich entspannt und gleichzeitig leert sich das Blutgefäßgeflecht, das direkt auf der Oberfläche liegt, damit der Stuhl passieren kann. Im Laufe des Lebens degenerieren die muskulären und elastischen Komponenten im Gewebe. Das Blutgefäßpolster vergrößert sich zu stark, die feinen arteriellen Haargefäße können platzen und der Darm wird undicht.
Woher weiß ich, ob ich Hämorrhoiden habe?
Bei vergrößerten Hämorrhoiden kann Flüssigkeit aus dem Darm nach außen treten und zu unangenehmem Schmieren, Juckreiz, Brennen, Wundgefühl und blindem Stuhldrang führen. Zu unterscheiden hiervon sind sogenannte äußere Hämorrhoidalleiden, die zwar ähnlich örtlich behandelt werden, aber auf andere Ursachen zurückzuführen sind.
Wie bekommt man Hämorrhoiden weg?
Die Beschwerden werden durch örtliche Behandlungsmaßnahmen deutlich gebessert. Ein weiches oder auch feuchtes Toilettenpapier reinigt die Analregion schonend. Nach jedem Stuhlgang sollte die Analregion mit klarem Wasser gereinigt werden. Durch die Anwendung von speziellen Salben oder Zäpfchen werden Juckreiz, Brennen und Wundgefühl schnell gelindert. Gerade bei den Zäpfchen gibt es spezielle Formulierungen, die eine genaue Platzierung erlauben. Auch Sitzbäder werden als wohltuend empfunden. Ein sogenannter „Analdehner“ kann den Schließmuskel trainieren und somit Verkrampfungen beheben und die Durchblutung verbessern.
Wie schwillt eine Hämorrhoide wieder ab?
In der Apotheke Ihres Vertrauens werden Sie beraten, welche Hämorrhoidencreme oder welche Zäpfchen Ihnen schnelle Hilfe bringen. Ein paar Grundregeln im Alltag können Hämorrhoidalleiden mindern und auch verhindern: Regelmäßige Mahlzeiten mit regelmäßiger Ballaststoffzufuhr sowie das Trinken von zwei Litern Flüssigkeit am Tag unterstützen einen regelmäßigen Stuhlgang. Verstopfungen sollten möglichst vermieden werden, denn eine erschwerte Stuhlentleerung zwingt zum verstärkten Pressen. Dadurch staut sich das Blutgefäßpolster und wird geschädigt. Zwei Esslöffel Flohsamenschalen in Joghurt oder Wasser pro Tag führen dem Körper die nötigen Ballaststoffe zu. Eine regelmäßige Gabe von Magnesiumsalzen hält auf natürliche Weise die Darmfunktion aufrecht, reguliert den Stuhlgang und wirkt einer Verstopfung entgegen.
Können Hämorrhoiden von alleine wieder weg gehen?
Das kommt ganz auf das Stadium der Erkrankung an. Zu Beginn reichen die lokale Behandlung und die Vermeidung von Verstopfungen aus. Ist die Erkrankung fortgeschritten, so erfolgt ein ärztlicher Eingriff, bei dem die Hämorrhoiden entweder verödet oder operativ entfernt werden.
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Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.