Wunden richtig versorgen

Die ideale Wundversorgung

Bei einer Wunde wird die Haut als äußere Schutzschicht beschädigt oder gar zerstört. Um zu verhindern, dass Fremdkörper oder Krankheitserreger eindringen und sich vermehren können, wird als Sofortmaßname die Wunde gereinigt und einmalig desinfiziert. Dadurch tötet man mögliche Krankheitserreger ab und vermeidet eine Blutvergiftung. Ist die Wundfläche etwas größer oder tiefer, so wiederholt man die Desinfektion noch so lange, bis sich eine Kruste gebildet hat. Ab da ist der Eigenschutz der Haut wieder intakt. Es gibt praktische Wunddesinfektionssprays mit dem Wirkstoff Octenidin, die die Wunde gleichzeitig reinigen. Auch PVP-Jod ist ein geeignetes Desinfektionsmittel für oberflächliche Wunden. Muss man mehrfach desinfizieren, so eignet sich ein desinfizierendes Wundgel, das gleichzeitig die Wundheilung fördert. Sind Erreger schon weiter ins Gewebe vorgedrungen, wie z. B. bei einer Nagelbettentzündung oder bei einem entzündeten Pickel, so empfiehlt sich eine Salbe mit pflanzlichen Wirkstoffen aus Lärchenterpentin in Form eines Pflasterverbands.

Unterschiedliche Wunden benötigen unterschiedliche Pflege

Stichwunden, Kratzer, Schnitt- oder Schürfwunden sind in der Regel unkompliziert. Sie heilen nach etwa einer Woche vollständig ab. Ist die Wundfläche etwas größer, so schützt man die Verletzung mit einem passenden Wundverband. Um die Narbenbildung zu verhindern, trägt man eine pflegende Narbensalbe auf, sobald die Wunde verkrustet. Wird viel Gewebe zerstört, so muss der Körper komplett neues Gewebe bilden. Hierfür benötigt er Zeit. Zuerst bildet sich oberflächliches Narbengewebe, um die äußere Wunde schnell provisorisch zu verschließen. Von innen heraus findet in den darauffolgenden Wochen die Neubildung und Reparatur des verletzten Gewebes statt. Gerade bei Quetschwunden, Riss- oder Platzwunden sowie nach Verbrennungen kann die Wundheilung sogar mehrere Monate lang dauern. Auch hier empfiehlt sich das Auftragen einer pflegenden Narbensalbe oder das Aufkleben eines Narbenpflasters. Wird gut durchblutetes Gewebe verletzt, so besteht eine wichtige Sofortmaßnahme im Stillen der Blutung. Verschließt man das Gewebe schnell und unter Ausübung von Druck, so kann man einen Geweberiss wieder zusammenfügen. Im Laufe der nächsten Tage wächst das Gewebe einfach wieder zusammen. Man erreicht das am besten durch einen Druckverband, durch ein festsitzendes Pflaster oder durch ein Klammerpflaster. Das verletzte Körperteil wird möglichst hochgelagert. Ein Kühlen des Wundbereichs wirkt ebenfalls blutstillend. Um ein Absacken des Kreislaufs zu vermeiden, sollte sich der Verletzte hinlegen.

Wie kann man die Wundheilung unterstützen

Ein geeigneter Wundverband schützt das verletzte Gewebe. Klassiker sind Pflaster, die es zum Abschneiden oder auch schon in vorgefertigten Größen gibt. Um ein Verkleben des Pflasters mit der Wunde zu verhindern, gibt es beschichtete Wundauflagen. Für kleine Wunden eignen sich Sprühpflaster, die auch in der Handtasche Platz finden. Feuchte Wundauflagen leisten gute Dienste bei der Heilung tieferer oder größerer Wunden. Eine pflegende Narbensalbe sorgt für eine schöne Hautoberfläche. Übrigens: Durch Narbenpflaster kann man auch alte Narben noch verschönern.

Hilfe von innen

Die Omega-3 Fettsäure DHA sowie Zink und weitere Vitamine werden für die Neubildung von Gewebe in besonderem Maße gebraucht. Neigt man als Diabetiker zu einer schlechten Wundheilung, so sollte man diese Basisstoffe in Kapselform einnehmen.

Mein besonderer Tipp:

Ein Notfallset für die Handtasche sollte ein Klammerpflaster sowie ein Pflasterset mit Strips verschiedener Größen enthalten. Die Desinfektion kann zur Not auch zu Hause erfolgen.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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